Datenanalyse
FAQs

1. Warum ist Datenanalyse wichtig?

Der britische Arzt John Snow zweifelte Mitte des 19. Jahrhunderts die vorherrschende Auffassung, dass Cholera über die Luft übertragen wird, an. Er sammelte daher während der Krankheitswellen systematisch Krankheitsdaten und konnte nachweisen, dass die Todesfälle Menschen betrafen, die im Umfeld einer bestimmten Wasserpumpe wohnten. Die Mitarbeiter der in der Nähe gelegenen Brauerei blieben von der Epidemie verschont, denn sie tranken kein Wasser. Mit der Schließung der Wasserpumpe konnte die Epidemie eingedämmt werden. John Snow war ein Pionier der Datenanalyse.

2. Welche Vorteile ergeben sich aus einer Datenanalyse?

Der erzielbare Nutzen einer Datenanalyse kann in folgende Kategorien eingeordnet werden:

„Erträge realisieren“, „Kosten senken“, „Geschäftsprozesse verbessern“ und „Fraud verhindern“

In der Praxis zeigt sich jedoch, dass der nutzenstiftende Effekt oft nicht nur einer einzigen Kategorie zugeordnet werden kann.

3. Welche Anforderungen sollten Daten für Analysezwecke erfüllen?

Eine höhere Datenqualität führt zu besseren Analyseergebnissen. Es gilt ein Bewusstsein für die Daten zu entwickeln. Stammdaten? Länderkennzeichnung? Format der Datenfelder? Können bestimmte Datenfelder einfach standardisiert werden? Woher kommen die Daten? Wer pflegt welche Daten? … Durch eine IT-basierte Absicherung von Datenstandards lassen sich viele Datenfehler verhindern.

Eine hohe Datenqualität wird kaum durch eine einmalige Aktion hergestellt werden können, sondern ist aufgrund des ständigen Wandels der Daten ein fortlaufender Prozess.

4. Wozu ist eine Lückenanalyse gut?

Es geht darum Lücken in Datenfeldern festzustellen.
Ein einfaches Beispiel dazu: Der Belegkreis für Ausgangsrechnungen hat eine aufsteigende Nummernfolge von 210001 bis 219999. Der Beleg mit der höchsten Belegnummer ist 213188. Der fehlende Beleg 210099 stellt eine Lücke dar. Lückenanalyse scheint auf den ersten Blick trivial zu sein.
Lückenanalyse kann sich nicht nur auf Zahlenfolgen, sondern auch auf Zeichenfolgen oder Datumswerte beziehen. Die Kombination von mehreren Datenfeldern ist ebenso denkbar und erfordert eine tiefergehende Betrachtung.

5. Was versteht man unter einer revisionssicheren Software?

Es muss insbesondere sichergestellt sein, dass jeder einzelne Analyseschritt von den Ausgangsdaten bis zum Ergebnis genau protokolliert wird.
EXCEL erfüllt diese Anforderungen nicht, da es beispielsweise möglich ist, Daten ohne Protokollierung zu ändern, zu löschen oder zu ergänzen.

6. Was ist Debugging?

Debugging beschäftigt sich mit der Suche nach Software-Fehlern (sog. Bugs). Eine integrierte Entwicklungsumgebung (Integrated Development Environment - IDE) verfügt in der Regel über ein Debugging-Tool. Selbst der beste Debugger wird nicht jeden Fehler finden, liefert jedoch wertvolle Hinweise.

7. Was ist eine Benford-Analyse?

Die Benford-Analyse ist eine einfache statistische Methode der Ziffernanalyse. Unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. ausreichender Datenumfang, natürliche Verteilung, keine Ober- und Untergrenzen) ergibt sich nach Benford´s Law eine Verteilung der Häufigkeit der führenden Ziffern wie folgt:

Formel: p(x) = log10 (1 + 1/x)
Benford-Analyse

Die Interpretation der Ergebnisse einer Benford-Analyse sollte durch geeignete Testverfahren abgesichert werden.

8. Wie kann man einen IBAN überprüfen?

Im Zahlungsverkehr ist der IBAN (International Bank Account Number) weit verbreitet. Ein Beispiel für einen österreichischen IBAN stellt die Prüfschritte kurz dar:

IBAN AT84 1100 0176 6821 2900

Umstellung 1100 0176 6821 2900 1029 84 (A=10, T=29; Prüfziffer=84)
Modulo 97 1
Ergebnis Der IBAN ist richtig

Nur ein richtiger IBAN ergibt für den umgestellten IBAN Modulo 97 einen Wert von 1.

8. Wie kann man einen IBAN überprüfen?

Im Zahlungsverkehr ist der IBAN (International Bank Account Number) weit verbreitet. Ein Beispiel für einen österreichischen IBAN stellt die Prüfschritte kurz dar:

IBAN
AT84 1100 0176 6821 2900

Umstellung
1100 0176 6821 2900 1029 84
(A=10, T=29; Prüfziffer=84)
Modulo 97
1
Ergebnis
Der IBAN ist richtig

Nur ein richtiger IBAN ergibt für den umgestellten IBAN Modulo 97 einen Wert von 1.

9. Wie rechnet man Dezimalzahlen in Binärzahlen um?

Bei der Umrechnung von Dezimalzahlen (Basis 10) in Binärzahlen (Basis 2) dividiert man die Dezimalzahl durch 2 und schreibt den Rest (kann nur 1 oder 0 sein) von rechts nach links auf. Diesen Rechenvorgang führt man solange durch bis der zu dividierende Dezimalwert Null ist.

Die Summe der Werte in der Zeile dezimal ergibt den Dezimalwert 177.

Die Hexadezimalzahlen (Basis 16) lassen sich analog ermitteln und führen zu einer kürzeren Schreibweise. Es gilt: A=10, B=11, C=12, D=13, E=14 und F=15

dezimal 45221
binär 1011000010100101
hexadezimal B0A5